Die Stele der Ehrenlegion

Die kleine Geschichte in der großen Geschichte!

Die Ehrenlegion wurde 1802 von Napoleon ins Leben gerufen. Ein spektakuläres Denkmal schildert ihren Ursprung in Boulogne-sur-Mer.

Zu den sehenswerten Kuriositäten des Erbes von Napoleon gehört die Stele der Ehrenlegion. Oberhalb der Stadt zeugt sie von der größten jemals vollzogenen Verleihung von Kreuzen! Die 1802 von Napoleon (damals Erster Konsul) initiierte Ehrenlegion verfolgte allem voran einen entscheidenden Zweck: die Soldaten zu ermutigen. 

Eine grandiose Zeremonie

Bei seiner Rückkehr nach Boulogne im Juli 1804 sprach Napoleon den Wunsch aus, den Soldaten des Lagers von Boulogne das gerade von ihm entworfene Kreuz der Ehrenlegion zu verleihen. Zu diesem Anlass wurde am 16. August 1804 im Tal von Terlincthun in einer gigantischen Zeremonie die einzige Verleihung in der französischen Provinz organisiert. Napoleon saß dabei traditionsgemäß auf dem Dagobert-Thron, der auf einem halbrunden Terrain im Stil eines antiken Tempels aufgestellt war, und zeichnete einen ganzen Tag lang inmitten von Volksfeststimmung 2 000 Soldaten und einfache Bürger aus.

Ein Obelisk

Die Stele der Ehrenlegion erhebt sich am Ende einer kleinen Allee, im Blickfeld der Säule der Grande-Armée, an genau der gleichen Stelle, an der sich die kaiserliche Tribüne befand. Sie besteht aus einem vier Meter hohen Obelisken aus landestypischem Marmor, der auf einem hohen Sockel steht. Dieser Obelisk hat vier Seiten. Im Westen: die Aufstellung der Truppen um Napoleons Thron herum während der Zeremonie. Im Osten: das Modell eines Kreuzes der Ehrenlegion. Im Süden: ein Text in Französisch, der erklärt, dass die Stele sich an der Stelle von Napoleons Thron befindet. Im Norden: der gleiche Text in Latein.

Eine Gedenkstätte

An dieser historischen Stätte wurden anschließend zahlreiche Zeremonien abgehalten: Auszeichnungen von Veteranen des 1. Weltkriegs, Paraden, Gedenkfeier zum 150. Geburtstag des 16. August 1804 im Jahr 1954 oder die Zweihundertjahrfeier 2004. Auch heute noch kommen jedes Jahr Neugierige und Geschichtsliebhaber an diesen Ort.