Die Krypta

In der Altstadt von Boulogne-sur-Mer, unter der Basilika Notre-Dame, befindet sich eine der größten Krypten Frankreichs. Ein Kleinod.

Schätze so weit das Auge reicht... Die Basilika Notre-Dame in Boulogne-sur-Mer, die an die St.-Pauls-Kathedrale in London, das Hôtel des Invalides, das Pantheon und den Petersdom in Rom angelehnt ist, überrascht Besucher mit ihrer unverwechselbaren Architektur. Noch erstaunlicher ist die Krypta, die sich unter ihr versteckt, eine der größten Frankreichs. Ein richtiges Labyrinth auf 1 400 m² Fläche, das sensationelle Kunstwerke enthüllt. 

Eine Zeitmaschine

Als 1827 auf der Ruine der einstigen mittelalterlichen Kirche mit dem Bau der Basilika begonnen wurde, trat eine ausgesprochen gut erhaltene romanische Krypta ans Licht. Die Geschichte hätte hier enden können (und sie war auch da schon famos), doch man entschied sich, die Arbeit der Ahnen fortzusetzen. So entstand rund um die Originalkrypta eine neue Krypta aus dem 19. Jahrhundert. Diesen unglaublichen Irrgarten, der allein die ganze Geschichte der Stadt in sich birgt, kann man auch heute noch besichtigen. Jeder Saal ist eine Reise durch die Zeit. Bei Ausgrabungsarbeiten stieß man 2012 auf unerwartete Schätze wie den Teil einer antiken Mauer, die beweist, dass ein Jahrhundert vor unserer Zeit ein römisches Lager in Boulogne-sur-Mer existiert hat. 

 

Ein unterirdisches Labyrinth

Da die Krypta als Fundament für die Basilika diente, können Sie ja mal versuchen zu erraten, ob Sie sich unter dem Chor oder dem Kirchenschiff befinden. Oder machen Sie sich den Spaß, die ausgestellten Kunststücke zu zählen, wofür Sie allerdings viel Sorgfalt und Geduld aufbringen müssen! Der Rundgang zeigt über 400 Objekte: Schmuck, darunter die Heilig-Blut-Reliquie, die Philipp der Schöne zum Anlass der Vermählung seiner Tochter an Notre-Dame überreichte, Steinsammlungen aller Epochen, Basreliefs, Gemälde und nicht zuletzt fantastische Wandmalereien. Die Krypta von Boulogne besitzt sage und schreibe 4 000 m² solcher Malereien. Tauchen Sie ein in 2 000 Jahre Geschichte, mit oder ohne Führung. Eine schöne Art, die Stadt einmal anders zu entdecken.