Nirgendwo sonst in Frankreich gibt es ein Schloss mit dieser für britische Gebäude typischen Architektur im Neu-Tudorstil zu sehen! Das in der Gemeinde Condette gelegene Schloss Hardelot ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Hier ist das Kulturzentrum der Entente Cordiale untergebracht. Anhand von mehr als 500 Werken aus großen französischen Museen und aus dem Bestand des Mobilier national erläutern die verschiedenen Dekorelemente die britisch-französischen Beziehungen im Lauf der Jahrhunderte. Anekdoten und bedeutende historische Ereignisse reihen sich aneinander. Von den Fliesen, die denen des Londoner Parlaments ähneln, über die Pfeife von Charles Dickens bis zu den Erlebnissen rund um den Ärmelkanal erzählt jedes Detail einen Teil dieser spannenden Geschichte, die von Wilhelm dem Eroberer bis in die Neuzeit reicht.
Es war einmal...
Dieser kleine Windsor erblickt etwa 1870 das Licht der Welt... Henry Guy, britischer Staatsbürger und ehemaliger Armeeoffizier Seiner Majestät, erwirbt die Ruinen der mittelalterlichen Burg und errichtet ein Schloss im Neu-Tudorstil, das er als Ferienhaus nutzt... 20 Jahre lang lebt er dort in Saus und Braus mit seiner Frau und seinen sechs Kindern. Nach seinem Tod 1898 wird das Anwesen von John Whitley gekauft, der ebenfalls Brite und noch dazu Mitbegründer des Ferienorts Hardelot ist! Der Golfplatz, den er anlegen lässt, startet an einem der Türme der Ringmauer...
Gelungene Auferstehung
Unter Whitley gibt sich die gesamte britische Gentry auf farbenfrohen Festen in Condette ein Stelldichein. Die nachfolgenden Kriege können dem Gebäude nichts anhaben. Nach aufwendigen Sanierungsarbeiten im Auftrag des Departements öffnete Schloss Hardelot 2009 unter seinem neuen Namen Centre Culturel de l‘Entente Cordiale erneut seine Pforten, mit dem Ziel, die Geschichte des Gebäudes und, damit verbunden, jene der britisch-französischen Beziehungen von gestern bis heute zu erzählen.
Kultur in all ihren Formen
Neben den fantastischen Werken, die drinnen ausgestellt sind, sollten Sie auch nicht die Landschaftsgärten verpassen, in denen die Natur auf ihre Weise die teils engen, teils zwiespältigen Beziehungen zwischen beiden Ländern verdeutlicht. Lassen Sie sich vom gegenüberliegenden Elisabethanischen Theater überraschen, das direkt an die im 16. Jahrhundert in England übliche Bauweise angelehnt ist. Es ist auch deshalb beispielhaft in seiner Art, weil es nach den Regeln der Kunst mit den Qualitäten eines Theaters aus dem 21. Jahrhundert erbaut wurde. Die englische Königin persönlich hat dem Projekt ihren Segen erteilt!
Ein beliebter Treffpunkt
Das ganze Jahr über geben auf dem Areal zahlreiche Events den Ton an: ein mittelalterliches Kostümfest, das Midsummer Festival, die Summer Season und, nicht zu vergessen, die Fairy Night. Gut zu wissen: Unterhalb des Gebäudekomplexes erstreckt sich eine wunderschöne, grüne Oase. 44 Hektar Sumpfgebiet! Sein Name? Der Spiegelsee…
