Das alles vor einer beeindruckenden Kulisse. Fertig für einen Besuch?
Es ist ein höchst strategischer und symbolischer Ort. In 76 Metern Höhe spielte das auf einer natürlichen Landzunge gelegene Fort de la Crèche in Wimereux zweihundert Jahre lang eine entscheidende Rolle während der verschiedenen Konflikte in der Region: Es sollte die Reede von Boulogne-sur-Mer überwachen und schützen. Schon ein paar Minuten hier oben genügen, um zu verstehen. Der Blick auf die Küste bis zum Cap Gris-Nez ist einfach umwerfend! Ein Feind ist hier leicht zu erkennen...
Von Napoleon bis Séré de Rivières
Als er 1803 das Lager von Boulogne installierte, um die englische Küste zu erobern, hat Napoleon schnell begriffen, wie nützlich dieser Standort sein würde. An der Pointe de la Crèche ließ er ein Fort bauen, von dem allerdings nichts mehr übrig ist. Das Fort, das Sie heute sehen und das man seit 20 Jahren besichtigen kann, wurde 1879 errichtet zur Verteidigung... der Küste. Sieh an! Es war nach dem Séré de Rivières-System gebaut und Teil eines riesigen Komplexes, zu dem im Süden die Batterien La Tour d’Ordre, Le Mont de Couppes und in Le Portel Le Cap d’Alprech gehörten.
Die beiden Weltkriege
Das Fort kam im Ersten Weltkrieg zum Einsatz, wo es eine strategisch wichtige Rolle bei der Versorgung und der Evakuierung der Verwundeten spielte. Die Batterie von La Crèche, die zwischen 1935 und 1940 von der französischen Marine modernisiert worden war, wurde im Zweiten Weltkrieg hart umkämpft, vor allem während des Frankreichfeldzugs. Die deutsche Marine nahm das Fort ein, reparierte die französischen Kanonen, rüstete massiv auf und betonierte die Stelle, die zu einem wesentlichen Bestandteil des „Atlantikwalls“ wurde. Erst im September 1944 konnte die Batterie von den Queen's Own Rifles, einem kanadischen Regiment, zurückerobert werden.
Besucher willkommen
Das 2002 entmilitarisierte Fort de la Crèche ist heute Eigentum des französischen Amts für Küstenschutz. Der Verein Fort de la Crèche, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, dieses bauliche Erbe zu erhalten, zu sanieren und zu fördern, bietet Besichtigungen an. Zusätzlich zu dem Bauwerk von 1879 richtet der Standort den Fokus auch auf die Modernisierung militärischer Einrichtungen, die nacheinander von Landstreitkräften, der französischen Marine in den 30er-Jahren und der Wehrmacht genutzt wurden. Eine Reise ins Herz unserer Geschichte anhand einer packenden Lektüre von Landschaften und Gebäuden.
