Eine Befestigung im Meer, die den Hafen und das Lager von Boulogne schützen sollte...
Am Strand von Le Portel trifft man hin und wieder auf ein paar Neugierige mit einem Fotoapparat in der Hand. Die endlose Weite ist ein idealer Ort für Fotos, aber, seien wir mal ehrlich, der unbestrittene Star ist das Fort de l'Heurt. Ein Fort mitten im Meer, das vor den erstaunten Augen der Spaziergänger Wind und Gezeiten trotzt. Man könnte dem Schauspiel stundenlang zusehen. Die wogenden Wellen bewundern, die sich ununterbrochen darauf stürzen.
Die Verteidigung des Lagers von Boulogne
Warum steht es da? Was sollte es dort? 1803 war Napoleon fest entschlossen, England zu erobern und stationierte seine Truppen in Boulogne-sur-Mer. Um sein 120 000 Mann starkes Lager und die Reede von Boulogne vor britischen Angriffen zu schützen, ließ er in Wimereux das Fort de la Crèche und in Le Portel das Fort de l'Heurt bauen. Das erste fiel dem Sturm zum Opfer, das zweite hingegen zeigt bis heute seine massive Statur.
Eine Kriegswaffe
Der äußere Rand des Forts besteht aus Quadersteinen, die aus den Steinbrüchen von Ainghem und Wimille stammen. Das Mauerwerk der noch erhaltenen Strebepfeiler und Kernstücke besteht aus Bruchsteinplatten, die mit einem Mörtel aus Zement oder Kalk verbunden sind. Rings um die halbrunde Terrasse in mehr als 13 Metern Höhe waren 12 Kanonen und 4 Haubitzen nebeneinander aufgestellt. In der Mitte der Plattform befanden sich ebenfalls 3 Granatwerfer...
Im Lauf der Geschichte
Die Geschichte ist Ihnen mit Sicherheit bekannt. 1805 löste Bonaparte das Lager auf und verwarf seine Eroberungsträume. Unter der Restauration wurde das Fort de l'Heurt entwaffnet. Auch wenn spätere Konflikte, beispielsweise die Besatzung durch die Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, und der Lauf der Zeit es nicht verschonten, steht das Fort noch immer, und seine Ruine erinnert auch heute noch an die Irrwege der Geschichte.
Muschelfischen
Mittlerweile hat sich das Fort de l'Heurt zu einem beliebten Postkartenmotiv entwickelt, doch auch als Ausflugsziel ist es lohnenswert. Am Fuß des Steinkolosses befindet sich eines der größten Muschelvorkommen der Côte d‘Opale. Bei Ebbe können sowohl unerfahrene als auch geübte Fischer eifrig suchen gehen, selbstverständlich in rücksichtsvollem Umgang mit der Natur!